Donnerstag, 4. August 2011

2.Station: Birjusa 1.0

Hallo ihr Lieben,

Bei einer Internetverbindung, die einer gefuehlten 56 k -Modem- Verbindung entspricht (Ihr erinnert euch...), gebe ich mein Bestes euch hier einen aktuellen Bericht zu geben:

Nun bin ich nach 3 Tagen und 4 Naechten am Stueck im Zug endlich wieder auf den Boden zurueckgekehrt. Bei Ankunft sorgte zuerst mein Ticket fuer helle Aufregung, ich habe natuerlich keinen Touristenzug gewaehlt und so war das auch fuer die Schaffner neu. Ich habe in einem sehr ;-) komfortablen 4er Abteil (4qm) uebernachtet und ich sage euch es war abenteuerlich.
P1010403

Meine drei Mitreisenden bestanden aus einer russischen Familie: Natascha, Sergeij und der kleine Nikita. Sergeij ist Offizier bei der russischen Marine, ich fuehlte mich gleich sicher und Natascha arbeitet in der Steuerberatung, wie konnte es anders sein (lebt die halbe Welt von diesem Beruf). Sie haben mich sofort adoptiert und auch ihre reichhaltigen, manchmal etwas gewoehnungsbeduerftigen (getrockneter Fisch, Dosenfleich, Milchprodukte,etc.) Speisen mit mir geteilt, wohlgemerkt einen Kuehlschrank gibt es dort nicht. Sobald ich einmal niesen musste, wurde mir heisser Tee verordnet, ich koenne mich doch nicht erkaelten. Ihr seht es wurde immer fuer mich gesorgt.
Da leider niemand Englisch oder gar Deutsch sprach, musste ich ganz tief in der Schublade kramen und mein mittlerweile heissgeliebtes Woerterbuch zu rate ziehen. Aber das Gute war, wir hatten ja Zeit. Landschaftlich kann ich nur sagen: Wald, Wald, Wald... Die Staedte sehen teilweise ziemlich trist aus, aber die Natur, Suempfe, Seen und Steppen sind um so schoener. Der Wald wird immer wieder unterbrochen von kleinen Doerfern aus Holzhaeusern...

Unterwegs hielt der Zug dann immer wieder Mal, aber ich hatte ja schon diverse Horrorgeschichten gehoert, dass man dann einfach stehen gelassen wird und ja man muss wirklich aufpassen, aber auch da konnte mir meine Zugfamilie immer Auskunft geben. Verwirrend ist ausserdem die Zeitumstellung. Die Zuege fahren in ganz Russland nach Moskauer Zeit. Hier, in Birjusa\Taischet, wo ich jetzt bin ist aber schon 5 Stunden spaeter (ca. 1-2 Stunden Zeitverschiebung pro Tag im Zug). Dass heisst, laut Fahrplan kommt man 7.00 Uhr morgens an und am Ankunftsort ist es schon Mittag.

Heute morgen, bin ich dann in Taischet angekommen, von wo aus ich zu einer einheimischen Babuschka gefahren bin, um dort 2 Tage zu verbringen. Und sie spricht noch schneller... Aber als sie mir von ihrer gestrigen Wodkaorgie erzaehlt hat, waren wir uns gleich sympathisch und haben uns auf ein Bier verabredet ;-) Und gekuehlt muss es sein... irgendwie habe ich mal gelesen hier ist es kalt, aber im Moment gibt es hier anscheinend eine Hitzewelle.

Ich bin heute mit einer ortsansaessigen Englischlehrerin durch das Dorf gelaufen und sie hat mir etwas ueber die Geschichte etc. erzaehlt. Ich glaube so richtig verkraftet haben sie die Perestroika hier noch nicht. Es herrscht so eine FRUEHER WAR ALLES BESSER STIMMUNG. Als Beispiel wurde angefuehrte, dass man frueher keine Baumaterialien kaufen musste, man konnte sie ja einfach von der Arbeit mitnehmen... Grossartig...

Morgen geht es in die russische Taiga und dann weiter nach Irkutsk, von wo aus ich zum Baikalsee aufbrechen werde.

Liebe Gruesse
Eure Anja

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